Waltraud Joa
Beauftragte der Stadt Marktoberdorf für Menschen mit Handicap
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Mustergemeinde für Barrierefreiheit

Erstellt von W. Joa |

Waltraud Joa, selbst auf den Rollstuhl angewiesen, erklärte, dass barrierefreie Räume in den meisten Fällen bereits ausreichend seien, um auch Rollstuhlfahrern zu genügen. Bei einem privaten Vermieter am Südrand von Schwangau waren in einer Ferienwohnung alle Bedingungen für die Barrierefreiheit erfüllt, wie sich die Behindertenbeauftragte bei einer Rollstuhlfahrt durch alle Räume überzeugen konnte. Froh darüber, versprach sie die Aufnahme in die Datenbank für barrierefreie Unterkünfte, die in den Behinderten-Werkstätten Herzogsägmühle entstehen wird.
Von der Barrierefreiheit an der Kurapotheke im Mitteldorf war die Rollstuhlfahrerin hingerissen: Eine sanft ansteigende Rampe führt zum Eingang, die Notrufklingel und die Sprechanlage sind soweit abgesenkt, dass sie sitzend zu erreichen sind. Sogar das von Waltraud Joa noch vorgeschlagene i-Tüpfelchen, den Bordstein an der Steilseite farblich hervorzuheben, ist bereits in Arbeit, versicherte Apothekerin Heike Immler. „Das ist ein vorzügliches Beispiel für Barrierefreiheit“, strahlte Joa.

Ferien im Rollstuhl möglich

Eine rollstuhlgerechte Ferienwohnung im Hotel „Schneiderhanser“ begeisterte die Behindertenbeauftragte gleichermaßen. Zweckmäßige Griffe und Geländer im Sanitärraum, sogar ein auf Sitzhöhe abgesenkter Spiegel, viel Bewegungsfreiheit in den einzelnen Räumen, machten es ihr leicht mit dem Rollstuhl überall hinzukommen. Wandtische besaßen soviel Bodenfreiheit dass sie leicht mit dem Rollstuhl darunter rollen konnte. Martin Helmer hatte sich vor dem Umbau dieser Ferienwohnung mehrfach von Waltraud Joa wichtige Tipps geben lassen. „Jeder kann sich bei mir oder bei meinen Mitarbeitern solche Hinweise für barrierefreies oder rollstuhlgerechtes Umbauen einholen“, betonte Joa. Helmer versicherte, dass er beim vorgesehenen Umbau der alten Kurklinik barrierefreie Zimmer einplane und deshalb wieder ihre Hinweise dazu einholen werde.

Ohne großen Aufwand

Wie eine solche Beratung für barrierefreie Umbauten aussieht, erfuhr Christoph Helmer vom „Landgasthof Helmer“ in Horn. Er stellte mehrere Räume vor, die nicht ganz den Ansprüchen für Barrierefreiheit genügten. Durch das Versetzen einiger Zwischenwände, wie Reiner Schweiger ausmaß, wären auch dort ohne großen Aufwand barrierefreie Räume zu schaffen. Eine Möglichkeit, die Waltraud Joa befürwortete. Zumal es im Erdgeschoss des Gasthofes bereits einen „geradezu beispielhaft barrierefrei ausgebauten Sanitärraum“ gibt, dazu ein großer Lift und völlig stufenfreie Flure in allen Hotelgeschossen. Auf der Rückfahrt zum Rathaus lobte Waltrud Joa auch andere Maßnahmen in Schwangau, die für mehr Barrierefreiheit sorgen: An mehreren Stellen erleichtern abgesenkte Bordsteine den Übergang über die Straßen. Und der Aufzug im Schloss Neuschwanstein ermöglicht nun sogar den Rollstuhlfahrern, das Märchenschloss Ludwigs II. zu erleben.

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