In meinem Jahresbericht lege ich Rechenschaft über das Jahr 2005 ab. Grundgedanke meines Handelns ist es, dazu beizutragen, dass Barrieren gleich welcher Art, zwischen Menschen abgebaut, Brücken aufgebaut und Integration gefördert wird. Um ein selbstverständliches Miteinander zwischen behinderten und nicht behinderten Menschen im alltäglichen Leben zu erreichen, müssen auch die äußeren Rahmenbedingungen stimmen. Denn nur wenn bauliche, räumliche und technische Hürden beiseite geschafft werden, kann behinderten Menschen ein Miteinander ermöglicht werden und so von einer gelungenen Integration in allen Bereichen gesprochen werden. Alle Entscheidungen die ich treffe, alle Tätigkeiten die ich ausübe, haben letztendlich dieses eine Ziel.
Meine Aufgabenschwerpunkte waren im Jahr 2005:
Aktionstag „Jugend und Menschen mit Behinderung“:
Barrierefreies Bauen:
Barrierefreies Bauen muss konsequenter als bisher in die Tat umgesetzt werden. Sind bauliche Maßnahmen erst einmal endgültig abgeschlossen, ist es sehr schwierig, nachträglich die Anforderungen der Barrierefreiheit zu erfüllen und dann sind damit erst recht erhöhte Kosten verbunden.
Bauherren aber auch die Sachbearbeiter in den Kommunen und im Landratsamt müssen noch intensiver als bisher für die Bedeutung des barrierefreien Bauens sensibilisiert werden.
Alle an der Planung Beteiligten sollen sich dies vergegenwärtigen: Eine barrierefreie Umwelt ermöglicht nicht nur Menschen mit Behinderung ein aktives, selbst bestimmtes Leben, sondern allen Bürgern. Insbesondere bringt die Barrierefreiheit älteren Menschen und jungen Müttern und Vätern mit kleinen Kindern Erleichterungen.
Behinderung und Arbeit:
Auch im Bereich beruflicher Eingliederung behinderter Menschen ins Arbeitsleben besteht dringender Handlungsbedarf. Behinderte Menschen haben es schwerer auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt Fuß zu fassen als nicht behinderte Menschen. Viele Arbeitgeber befürchten, dass behinderte Menschen weniger leistungsfähiger sind als nicht behinderte Menschen und sie sich im Krankheitsfall im Hinblick auf den besonderen Kündigungsschutz nicht mehr von ihnen trennen können.Behinderte Menschen sind jedoch in der Regel nicht nur hoch motiviert, sondern am geeigneten Arbeitsplatz genauso leistungsfähig wie nicht behinderte Menschen. Deshalb appelliere ich an die heimischen Arbeitgeber, bei der Einstellung von Mitarbeitern, auch behinderten Menschen eine Chance zu geben.
Barrierefreier Tourismus:
Die gleichberechtigte Teilnahme am Leben in der Gesellschaft ohne Einschränkungen und ohne Benachteiligung ist ein Bürgerrecht. Dieses Recht bezieht sich auf alle gesellschaftlichen Bereiche und damit auch auf den Tourismus. Die Entwicklung eines barrierefreien Tourismus für alle ist aber nicht nur eine gesellschaftspolitische Aufgabe, sondern stellt auch eine ökonomische Notwendigkeit dar. Infolge des wachsenden Anteils älterer und mobilitätseingeschränkter Menschen wird die Bedeutung des barrierefreien Tourismus in Zukunft noch zunehmen.
Für die Tourismusregion Ostallgäu könnte sich hier ein neues Marktsegment auftun.
Interessensvertretung:
Im Herbst 2005 konnte ich die Aufgaben einer Behindertenbeauftragten bei der Bürgermeisterdienstbesprechung darlegen.
Es freut mich sehr, dass mittlerweile in allen 45 Gemeinden des Ostallgäus gemeindliche Behindertenbeauftragte benannt wurden, die sich vor Ort für die Belange behinderter Menschen einsetzen. Ein erstes Treffen hat im November 2005 stattgefunden und weitere werden folgen.
Wir sind alle im gleichen Boot und verfolgen alle die gleiche Zielsetzung, deshalb ist mir eine vertrauensvolle und gute Zusammenarbeit sehr wichtig. An dieser Stelle bedanke ich mich bei allen für ihre Mitarbeit und Unterstützung, denn nur gemeinsam sind wir stark!