Waltraud Joa
Beauftragte der Stadt Marktoberdorf für Menschen mit Handicap
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Vorreiter in Sachen Inklusion

Erstellt von W. Joa |

Landkreis - ,,Gäbe es eine goldene Inklusionsblume, sie müsste sie bekommen. Denn es gibt kaum jemanden, der die Auszeichnung mehr verdient hat." Laudator Benedikt Lutz von der Lebenshilfe sprach von Waltraud Joa, die zwei Wahlperioden lang die Beauftragte des Landkreises für Menschen mit Behinderung war und dieses Amt bei der Stadt Marktoberdorf immer noch ausübt. Als Betroffene wisse sie selbst, welche Hürden behinderten Menschen in den Weg gestellt würden, sagte Lutz. Dies gelte nicht nur beim Thema Bauen, wo Joa ,,hohe Standards für die Begutachtung genehmigungspflichtiger Bauvorhaben gesetzt" und dafür gesorgt habe, den Landkreis „zu einem Vorreiter barrierefreier Baustruktur" zu machen.
Waltraud Joa habe darüber hinaus in den Bereichen Bildung, Arbeit und Sozialleistungen stets für die Belange der Betroffenen gekämpft und tue dies immer noch.
„Ohne Frau Joa gäbe es keinen Aktionsplan"

Bereits vor zehn Jahren habe Joa erreicht, dass der Landkreis Ostallgäu einen Aktionsplan zum Thema Inklusion aufstellt. Laudator Lutz: "Ohne Frau Joa gäbe es keinen Aktionsplan, und ohne sie gäbe es auch keine Inklusionsblume." Auch Landrätin Maria Rita Zinnecker hatte bei der schlichten Feierstunde im Landratsamt  darauf hingewiesen, dass noch immer viele Einschränkungen für Menschen mit Behinderung existierten. Mit dem Ziel des gemeinsamen Lebens, Wohnens und Arbeitens sei man zwar auf einem guten Weg, doch bleibe noch viel zu tun. Viele Barrieren existieren nicht fur in Form fehlender Rollstuhlrampen, "sondern in den Köpfen". Es gehe darum, Menschen mit Behinderung genau so einzubinden wie alle anderen auch. Zinnecker "Wir unterstützen inklusive Projekte, wo wir nur können - dafür brauchen wir aber Mitstreiter." Genau deshalb habe der Landkreis Ostallgäu die Inklusionsblume als Symbol für Inklusion entwickelt und genau deshalb zeichne der Landkreis Menschen und Organisationen aus, die sich in dieser Richtung engagierten. Neben der Blume erhielten alle Ausgezeichneten auch ein Schild zum Aufhängen, um damit auf ihr vorbildliches Tun aufmerksam machen können.
Für ihre Verdienste um Menschen mit Behinderung wurden neben Joa folgende Vereine, Verbände und Personen mit der Inklusionsblume geehrt: Der Curling Club Füssen (vertreten durch Roland Jentsch), der Irseer Kreis (Birgit Weber und Lina Schutenberg), der Kreisjugendring (Benedikt Geiger), Wolfgang Neumayer (Vorsitzender der Lebenshilfe), Anna Wodniok (Seniorenzentrum St. Martin, Füssen), die Sportabteilung der Lebenshilfe (Markus Reichart), Alfons Regler  (Behindertenbeauftragter Stöttwang) und der TVNesselwang, der von Michael Schnalke vertreten wurde.
Die Laudatio auf die Geehrten hielten Personen, die in einer besonderen Beziehung zu den Ausgezeichneten stehen. Darunter befanden sich auch Menschen mit Behinderung, deren Redebeiträge von den rund 35 Teilnehmern der Feierstunde mit besonderem Applaus gewürdigt wurden. Beifall gab's nicht zuletzt aber auch für Patricia Betz aus Leuterschach und Markus Jodl aus Ebenhofen, die als Bermang-Echo mit Akkordeon und Gitarre die Feier musikalisch gestalteten.
Mustergülitg und bis ins kleinste Detail geplant worden war die Veranstaltung von Dr. German Penzholz. Der Inklusionskoordinator des Landkreses hatte mit eigens angebrachten Bodenmarkierungen sogar minutiös festgelegt, wo genau sich die Geehrten fürs Erinnerungsfoto aufzustellen hatten.

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Geehrte und Laudatoren bei der Verleihung der lnklusionsblume im Marktoberdorfer Landratsamt. Links neben Landrätin Maria Rita Zinnecker im Rollstuhl sitzend Waltraud Joa, die zwei Wahlperioden lang die Beauftragte des Landkreises für Menschen mit Behinderung war.