Waltraud Joa
Beauftragte der Stadt Marktoberdorf für Menschen mit Handicap
 Telefon: +49 (0) 8342 - 42945

Netzwerk Allgäu 2008

Fachtagungungsthema: Barrierefreies Bauen - Wohn. und öffentliche Gebäude

Leitet Herunterladen der Datei einVeranstaltung am 11. November 2008

Das Ziel heißt barrierefreies Allgäu

LINDAU (eka) "Wir wissen nicht, wann durch einen Unfall unsere Mobilität eingeschränkt wird. Dann sieht die Welt von einem Tag auf den anderen ganz anders aus." Daran hat die Lindauer Behindertenbeauftragte Ursula Krieger bei der Tagung des "Netzwerk Allgäu" im Lugeckhaus erinnert. Hier ging es unter anderem um eine barrierefreie Umwelt.

Behindertenbeauftragte und -beiräte aus der ganzen Allgäuregion trafen sich in Lindau zur Tagung des "Netzwerk Allgäu". Landrat Elmar Stegmann versprach dabei in seinem Grußwort, dass das Amtsgericht und das Landratsamtsgebäude auf der Insel behindertengerecht umgebaut werden, einschließlich eines Fahrstuhles. Der Landrat dankte dem "Netzwerk Allgäu" für sein großes Engagement für die Behinderten in der Region.

Ohne barrierefreie Umwelt, so die Behindertenbeauftragte der Stadt Lindau, Ursula Krieger, würden 30 Prozent der Bevölkerung der Zugang zu vielen Dingen verwehrt bleiben. Kriegers Ostallgäuer Kollegin und Vorsitzende des "Netzwerk Allgäu", Waltraud Joa aus Marktoberdorf, stellte diesen Interessenverbund vor.

Ziel sei, die Behindertenbeauftragten und -beiräte der Region Allgäu besser zu vernetzen, um die Gleichstel-lung behinderter Menschen im Allgäu voranzubringen. Man will sich gegenseitig in den einzelnen Landkreisen und kreisfreien Städten unterstützen sowie die Zusammenarbeit von Haupt- und Ehrenamtlichen zum Wohl der behinderten Menschen.

Mehr Öffentlichkeit erreichen

Die Aufgaben des Netzwerkes ergeben sich in den jährlichen Fachtagungen aus den unterschiedlichen aktuellen Themen der Behindertenbeauftragten und -arbeitskreise. Durch gemeinsame Aktionen soll zudem mehr Öffentlichkeit gewonnen werden, erläuterte Joa.

Zunächst im Ostallgäu und später in der ganzen Allgäuregion wolle man zum Beispiel erfassen, welche Hotels, Restaurants, Gasthöfe und Geschäfte tatsächlich barrierefrei sind. So sollen Daten gesammelt werden etwa über die Höhe der Waschbecken oder die Rampenhöhe vor dem Haus. Wichtig sei es außerdem heute, zwischen rollstuhlgerecht, barrierefrei und bedingt barrierefrei zu unterscheiden. Mit einem Signet wie "barrierefreies Bayern" könnten sich weit mehr Bürger identifizieren als mit den bisher üblichen Emblemen.

Interessiert hörten die Tagungsbesucher im Lugeckhaus auch den Fachvorträgen zu, die sich mit Themen wie "barrierefreies Bauen - auf dem Weg zu einer Architektur für alle", "sicheres und barrierefreies Wohnen in Haus und Wohnung" sowie "Finanzierungsmöglichkeiten bei Wohnraumanpassungsmaßnahmen" beschäftigten.

Quelle: Schwäbische Zeitung