Waltraud Joa
Beauftragte der Stadt Marktoberdorf für Menschen mit Handicap
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Netzwerk Allgäu 2006

Leitet Herunterladen der Datei einVeranstaltung am 11. November 2006

Sensibilisierung für wichtiges Thema

Veranstaltung „Integration Behinderter ins Berufsleben“ setzt in Mindelheim Zeichen


Mindelheim

Die Wichtigkeit des Themas betonten alle Redner: Die Integration behinderter Menschen ist eine elementare gesellschaftliche Aufgabe, die nicht nur Behörden fordert,sondern zu deren Lösung auch die Wirtschaft ihren Beitrag leisten muss. Bei der Integrations- Veranstaltung im Mindelheimer Autohaus Schragl wurde diese deutlich.

Vor drei Jahren ernannte der Mindelheimer Stadtrat Agnes Schragl und ihre Stadtratskollegin Rita Steber zu Behindertenbeauftragten. Dabei schrieb sich vor allem Agnes Schragl auf die Fahne, bei der Wirtschaft für die Einstellung behinderter Menschen zu werben und Verbindungen zwischen Firmen und Schuleinrichtungen für Behinderte zu knüpfen. Zum inzwischen dritten Mal fand nun der Tag zur „Integration Behinderter ins Berufsleben“ in Mindelheim statt. „Mit dieser Initiative hat Agnes Schragl etwas auf den Weg gebracht,das in Bayern vorbildhaft ist“, würdigte Staatsministerin Christa Stewens die Veranstaltung und deren Organisatorin. Die Ministerin war Schirmherrin und hielt eine sehr persönliche Rede zu diesem Thema. Selbst sechsfache Mutter näherte sich Stewens der sensiblen Problematik höchst anschaulich: „Es ist wichtig, dass wir zu einem anderen Umgang mit behindertenMenschen kommen und dass die Teilnahme der Behinderten am Berufsleben weiter zunimmt.“ Nur so könne man das Selbstwertgefühl steigern, denn ohne Arbeit leide die gesamte Persönlichkeit, bei Behinderten in ganz besonderem Maß. Ferner sei es, so Stewens weiter, notwendig und sinnvoll diese Gedanken in die Kommunen zu tragen, um vor Ort nach Lösungen zu suchen. Diesen Faden nahmen Landrat Hans-Joachim Weirather und Mindelheims Bürgermeister Dr. Stephan Winter gerne auf. „Die Integration der behinderten Menschen in das Berufsleben ist im Unterallgäu ein Kernthema“, betonte Weirather. Der Landkreis als Arbeitgeber habe mit einer Behinderten-Quote von acht Prozent seine Verpflichtungen überdurchschnittlich erfüllt.Die vorgegebene Pflichtquote des Anteils behinderter Menschen unter den Mitarbeitern liege bei fünf Prozent. „Es hat sich hier etwas sehr Positives entwickelt“, stellte Bürgermeister Dr. Winter in seinem Grußwort fest. Das bestätigten Agnes Schragl und Marianne Mayer, Lehrerin am Förderzentrum in Mindelheim. In ihren Berichten bilanzierten sie das bisher geleistete und konnten nicht ohne Stolz auf konkrete Erfolge, sprich Einstellungen von Behinderten hinweisen. Die Schirmherrin Christa Stewens und Agnes Schragl ehrten deshalb auch viele Unterallgäuer Firmen für ihr Engagement behinderten Menschen einen Praktikums- Ausbildungs- oder Arbeitsplatz zur Verfügung zu stellen. Viele Politiker, Lehrer, Geistliche und Firmenchefs nutzten den Tag zu persönlichen Gesprächen und zum Erfahrungsaustausch. Mehrere Behinderten-Einrichtungen präsentierten ihre Leistungen und Angebote in einer Ausstellung. „Die Kommunikation untereinander ist immer wieder von großer Bedeutung“, sagte Alfons Blachowiak, Behindertenbeauftragter des Landkreises Unterallgäu. Auch seine Kollegin aus dem Ostallgäu, Waltraud Joa, war gekommen und nutzte die Möglichkeit Kontakte zu knüpfen und Erfahrungen auszutauschen. Johann Mayr, Leiter des Integrationsamtes und Richard Hack, Leiter der Unterallgäuer Werkstätten, informierten umfassend über verschiedene Maßnahmen, Projekte und Aktionen. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung vom „Rabenchor“. In dieser Formation singen junge Menschen mit Behinderung aus ganz Bayern. Die Begeisterung ist dennoch oder gerade deshalb riesengroß. Die fröhlichen Lieder des Chores trugen wesentlich zur Auflockerung des ernsten Thema bei und stellten unter Beweis, dass Behinderte Menschen sind wie du und ich. Das bayerische Fernsehen, drittes Programm, berichtet in der Abendschau am heutigen Montag ab 17.45 Uhr über die Veranstaltung und die Arbeit der Behindertenbeauftragten in Mindelheim.